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Die Rolle des Progesterons im weiblichen Zyklus: Der weibliche Zyklus wird von den Hormonen Östradiol und Progesteron mit Hilfe übergeordneter Hormone aus der Hirnanhangsdrüse und dem Zwischenhirn reguliert. Die Grundlage für die Bildung von Östradiol und Progesteron bildet Cholesterin.

Von Dr. phil. Doris Steiner-Ehrenberger, Sabine Spangl

Östradiol wird während des gesamten Zyklusses ausgeschüttet, doch in der ersten Zyklushälfte im Verhältnis zum Progesteron in viel größeren Mengen. Denn Östradiol ist im Körper für Wachstums- und Aufbauprozesse verantwortlich wie Schleimhautwachstum, Wasser- und Fetteinlagerung, Lockerung des Bindegewebes und Eireifung, die speziell in der ersten Zyklushälfte wichtig sind. Progesteron wird auch Gelbkörperhormon genannt. Es wird nach dem Eisprung vom Gelbkörper, der umgewandelten Eihülle, produziert und ist in der zweiten Zyklushälfte dominant. Es bremst das Zellwachstum, scheidet Gewebswasser wieder aus, baut Fett in Energie um.

Progesteron-Schwäche verursacht Östradioldominanz

Progesteron spielt eine wichtige Rolle als Gegenpol zum Östradiol. Ist der Progesteronspiegel zu gering, entsteht leicht eine Östradiol-Dominanz mit vielen unerwünschten Folgen. Progesteron wird in den Nebennierenrinden, in den Hoden (auch bei Männern spielt es in kleineren Mengen eine Rolle), in der Schwangerschaft in der Plazenta und im Gehirn produziert. Hauptsächlich aber in den Eierstöcken.

Bei Frauen in der letzten Phase vor dem Wechsel zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr verstärkt sich eine Progesteronschwäche. Denn kurz vor dem Wechsel treten vermehrt Zyklen ohne einen Eisprung auf. Der Eisprung ist aber für die Bildung größerer Progesteronmengen maßgeblich. Findet er nicht statt, wird die zweite Zyklushälfte nicht von Progesteron sondern vom Gegenspieler Östradiol dominiert. Es kommt häufig zu dem typischen Östradiol-Progesteron-Ungleichgewicht mit den bekannten „Wechseljahrbeschwerden“ wie Hitzewallungen, trockener Schleimhaut, funktionellen Herzbeschwerden, Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche, Stimmungsschwankungen bis hin zu depressiven Verstimmungen.

Künstliche Hormone fördern Progesteronmangel

Bei Einnahme künstlicher Hormonpräparate sieht es mit dem Progesteron auch nicht gut aus. Abgesehen vom erhöhten Risiko an gynäkologischen Krebsarten zu erkranken, an Herzinfarkt und Schlaganfällen, Thrombosen, Lungenembolien, Blasenproblemen oder Demenz im Alter führen künstliche Hormone außerdem zu Progesteronmangel. Etwa, wenn Hormone verhüten sollen oder gegen Akne, Menstruationsbeschwerden, Wechseljahrbeschwerden oder Osteoporose gegeben werden. Künstliche Hormone verhindern entweder den Eisprung und damit Progesteronbildung oder sie imitieren nur Progesteron, sind nicht ident mit natürlichem Progesteron, besetzen jedoch die Empfängerzellen mit synthetischer Konkurrenz. Um ein Präparat patentieren zu können, wird fast ausschließlich mit Progestinen statt mit identisch nachgebautem Progesteron gearbeitet. Progestine sind aber in ihren Wirkungen nicht vergleichbar mit Progesteron, können sogar gegensätzliche Wirkungen haben als das Original-Hormon Progesteron. Etwa fördert und schützt natürliches Progesteron das neue Leben. Künstliche Progestine verhindern oder unterbrechen eine Schwangerschaft. Progesteron schützt vor Brustkrebs und lässt Brustverhärtungen wieder weich werden. Progestine gehören zu den möglichen Verursachern von Brustkrebs und Brustverhärtungen!

Mögliche Folgen von Östradioldominanz/Progesteronmangel für Frauen

• Wassereinlagerungen
• Brustspannen, schmerzhafte Brustknospen
• Migräne
• Schwere Beine/Venenprobleme
• Depression
• Unfruchtbarkeit (erschwerte Einnistung des Eis)
• Unkontrollierbares Übergewicht
• Myome, Zysten, Gebärmutterpolypen
• Erhöhter Blutdruck
• Akne
• Haarausfall
• Lustlosigkeit
• Schmierblutungen in der zweiten Zyklushälfte
• Verkürzte, unregelmäßige Zyklen und schwere Blutungen
• Endometriose
• Kalte Hände/Füße
• Erhöhtes Risiko für Brust-, Eierstock-, Gebärmutterschleimhautkrebs
• Angst- und Panikattacken bei den geringsten Anlässen
• PMS
• Wechseljahrbeschwerden
• Schlafstörungen (sehr frühes Erwachen)
• Schwangerschaftsprobleme zu Beginn (drohende Abortneigung, Schmerzen im Unterleib, langdauernde Übelkeit ohne Schilddrüsenüberfunktion)
• Frühgeburt, Muttermundschwäche
• Diabetes Typ II
• Hashimoto thyreoiditis
• Stressinkontinenz
• Haut- und Schleimhauttrockenheit

Progesteronmangel durch Stress und Umweltschadstoffe

Ob mit oder ohne Hormonpillen – bei Progesteron-Mangel verträgt man Stress immer schlechter. Progesteron, Schilddrüsen- und Stresshormone helfen immer so gut es geht zusammen, wenn es darum geht, mit Stress fertig zu werden. Verbraucht der Körper mehr vom Stresshormon Cortisol als er zur Verfügung hat, versucht er sich vergebens beim Progesteron zu bedienen, um daraus das Stresshormon Cortisol herzustellen. Ist viel Stress da – etwa auch bei einer Histaminintoleranz – bleibt erst recht zu wenig Progesteron für einen ausgeglichenen Zyklus oder eine Schwangerschaft übrig. Da sind Menstruationsbeschwerden, Unfruchtbarkeit und Fehlgeburten vorprogrammiert. Mitverursacher des Progesteronmangels sind außerdem sogenannte Xeno-Östrogene, Fremdöstrogene, die Hormonrezeptoren besetzen, aber nicht vergleichbar wirken und in immer größeren Mengen in der Umwelt vorkommen, vor allem in vielen Haushaltschemikalien, Kosmetika, hormonbehandeltem Rind-, Schweine-, Putenund Hühnerfleisch, Weichplastik (durch Weichmacher), Spermiziden, Pestiziden, Unkrautvernichtungsmitteln, Intimhygieneprodukten und sogar in Trinkwasser. Wie stark sich Xenoöstrogene individuell auswirken, hängt von der individuellen Genetik ab. Zu guter Letzt noch ein Hinweis in Richtung Ernährung: Je mehr Kohlenhydrate und Zucker wir zu uns nehmen, umso höher ist die Chance einer Östradioldominanz!

>>> Zum Download-PDF Yams/Was Sie über Progesteron wissen sollten

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